Wer ist eigentlich Buddha?

„Buddha“ ist eigentlich keine Person sondern ein Ehrentitel.
Genau genommen ist „Buddha“ der höchste Ehrentitel, den man als Mensch erlangen kann, sein Träger ist nämlich vollkommen erleuchtet.
Das heißt, ein Buddha hat alle Aspekte des irdischen Lebens vollkommen durchschaut und verstanden.

Trotzdem verbinden wir zumindest hierzulande mit dem Begriff „Buddha“ eigentlich fast immer eine konkrete Person, nämlich den sogenannten „historischen Buddha“ namens Siddhartha Gautama.

Siddhartha Gautama hat tatsächlich gelebt, da sind sich die Historiker einig. Uneinigkeit herrscht allerdings bezüglich seines konkreten Geburtsjahres, da es zu Siddharthas Lebzeiten nicht üblich war, die Kalenderjahre chronologisch zu zählen.

Der Einfachheit halber sagen wir, Siddhartha Gautama lebte etwa 500 Jahre vor Jesus Christus im heutigen Indien.

Man kann davon ausgehen, dass Siddhartha Gautama keineswegs der Einzige in der Menschheitsgeschichte war, der den Zustand vollkommener Erleuchtung erreicht hat.

Schon im sogenannten „Pali Kanon“, der ältesten bekannten buddhistischen Lehrschrift (entstanden im ersten Jahrhundert vor Christus), ist eine Aufzählung von 27 Buddhas enthalten, die bereits vor Siddhartha Gautama gelebt haben sollen. Dies ist allerdings nicht historisch belegt.

In Sri Lanka sind darüber hinaus viele Menschen der Meinung, dass dort auch heute ein richtiger Buddha lebt, der sog. „Maitreya Buddha“.

Die heutige Weltreligion „Buddhismus“ basiert allerdings auf den überlieferten Lehren von Siddhartha Gautama, dem sogenannten historischen Buddha.

Betrachten wir Siddharthas Leben also etwas genauer.
Siddhartha lebte (wie bereits erwähnt) etwa 500 Jahre vor Christus und wurde im heutigen Nepal als Sohn eines mächtigen und wohlhabenden Stammesführers geboren. Man könnte also sagen, er war ein Adeliger.
Materielle Sorgen und Nöte kannte er sicher nicht. Trotzdem war Siddhartha nicht glücklich, daran konnte auch aller Luxus nichts ändern. Auf der Suche nach einem erfüllteren Leben schlich er sich schließlich nachts fort aus dem Palast seines Vaters, ließ sogar Frau und Kind dort zurück.

Alle die Reichtümer, das sorgenfreie Leben im Palast, selbst seine Ehefrau hatten ihn nicht glücklich gemacht und Siddhartha beschloss für sich einen ganz anderen Weg zu gehen.

Er schloss sich nacheinander einer ganzen Reihe spiritueller Lehrer an, um sein Leben durch Verzicht und Meditation mit Glück zu erfüllen.
Doch auch die Meditationsübungen seiner Lehrer vermochten Siddhartha nicht an sein Ziel zu führen, ein dauerhaft glückliches Leben. Siddhartha war sehr wohl von Glück erfüllt, solange er regelmäßig meditierte, eine Zeit der Abstinenz von seinen Übungen stürtzte ihn aber immer wieder in die Unzufriedenheit. Egal, was Siddhartha auch tat, er erreichte kein dauerhaftes Glück.

Siddhartha erkannte, dass Unzufriedenheit viel mit dem Nichterreichen von Zielen zu tun hat und übte sich also in strengster Askese, durch völligen Verzicht hoffte er innere Freiheit zu erlangen.

Allerdings scheiterte er auch auf diesem Wege.
Erst als er sich vor lauter Verzicht fast zu Tode gehungert hatte, erschloss sich ihm der Weg zum dauerhaften Glück.
In einer Vollmondnacht des Monats Mai fand Siddhartha schließlich wonach er so lange gesucht hatte, das bedingungslose und dauerhafte Glück.

Siddhartha war es gelungen den Zustand vollkommener Erleuchtung zu erreichen, er hatte alle Aspekte der menschlichen Existenz verstanden und war somit endlich frei von seinem Leid. In dieser Vollmondnacht wurde Siddhartha Gautama im Alter von 35 Jahren zum Buddha.

Anschließend zog Siddhartha mit einer stetig wachsenden Zahl an Jüngern noch 45 Jahre durch Indien und lehrte den Weg zum vollkommenden Glück. Was aus seinen vielen Lehrreden schriftlich überliefert ist, bezeichenen wir heute als Buddhismus.

Der histrorische Buddha Siddhartha Gautama wird oft auch als der Gautama Buddha bezeichnet.